-höre was in der stille geblieben ist-
Hej
allihopa,
ich
wollte ja noch von meinem Trip nach Tallinn erzählen. Also lege ich mal los.
Ich
bin ungelogen mit einem Propellerflugzeug und insgesamt 9 anderen Personen (die
Crew mit einberechnet) nach Tallinn geflogen. Das war ein sehr leeres Flugzeug,
aber ich fand es irgendwie lustig. July wieder zu sehen war richtig schön! Die
nächsten Tage sind wir dann in die Schule gegangen. Estnische Schule ist
nochmal anders. Dort gibt es auch in den meisten Teilen Internet und die
Schüler sitzen auch bei den meisten Lehrern mit Computer/iPad im Unterricht,
aber trotzdem herrscht ein bisschen mehr Disziplin im Unterricht als in
Schweden. Die Klassen sind noch etwas kleiner, die Locker größer. In Estland
hat man Hausschuhe in der Schule, was ich irgendwie gut finde. In der Schule
waren wir unteranderem auch im Spanischunterricht. Ich war ziemlich erschrocken
davon, dass ich so ziemlich alles vergessen habe. Alles! Ich bete nur, dass ich
in Deutschland kein Spanisch nehmen muss.
Donnerstag
sind wir noch zum Fernseherturm von Tallinn gefahren. Der steht mitten in der
Pampa, aber ich fand es ganz intressant. Unten gab es erst eine Art Museum über die Geschichte Estlands. Estland gehörte bis August 1991 noch zu Russland
und die Bilder, Texte und Filme im Museum haben über die Revolution
informiert. Am erstaunlichsten fand ich, dass 1989 ungefähr 2 Millionen
Menschen von Tallinn ueber Riga bis nach Vilnius eine Menschenkette gebildet
haben um ihr Land zu verteidigen und für die Unabhängigkeit zu kämpfen. Guckt
euch mal auf einer Karte an wie lang das ist.Heute leben in Estland immer noch ziemlich viele Russen. Als wir in einem Einkaufscentrum waren hatte eine alte russische Dame Probleme mit ihrer Karte und sie hat kein estnisch verstanden sodass die Verkäuferinnen mit ihrem Russisch probieren mussten ihr das zu erklären. In Estland lernen alle Esten ab der 6. Klasse russisch. Mannoman wie informativ mein Blogeintrag wird, aber ihr sollt ja alle schön was lernen.
Ja, am Freitag waren wir auf dem Geburtstag von
Julys kleinen Cousin, der wurde zwei Jahre alt, ansonsten haben wir noch bis in
die Nacht gelabert und am Samstag dann erstmal lange geschlafen bevor wir in
die Stadt gefahren sind um ein bisschen zu shoppen und in die Altstadt zu
gehen.
Tallin ist eine Hansestadt
und hiess frueher Reval. Die Altstadt ist anders als in Stockholm, aber auch
ziemlich schön. Sollte man auf jeden Fall hingehen, wenn man in Tallinn ist.
Wir haben uns in ein kleines Café gesetzt und gefikat. Ich weiss leider nicht
ob es dafuer ein estnisches Wort gibt, aber ihr seid mit dem Wort ja
mittlerweile sehr bekannt, wenn ihr meine Blog regelmässig lest.
Abends
haben wir uns dann mit Freunden von july getroffen und sind bowlen gegangen.
Diesmal war es leider wieder wie vorher. Nicht so ein Erfolgserlebnis, aber
immerhin nicht verloren ;-)
Am Sonntag waren July und ich eigentlich nur
spazieren. Am Meer und am Strand entlang. Es war ziemlich schönes Wetter und
ich muss sagen Estland ist wirklich richtig schön.
Am
Montag morgen ging es dann wieder nach Hause, diesmal mit ein paar mehr
Personen an Board, und am Dienstag fing für mich die Schule auch schon an.
Ich
muss aber auch noch kurz darüber schreiben was für ein schönes Gefühl es war
wieder nach Hause nach Linköping zu kommen. Ich habe es in den 6 Tagen wirklich
vermisst Schwedisch zu sprechen und bei meiner Familie zu sein. Auch, wenn
Linköping jetzt nicht meine Lieblingsstadt ist, es ist so ein schönes Gefühl
sich auszukennen, immer mal wieder bekannte Gesichter auf der Straße zu sehen
und die Sprache die alle um dich rum sprechen zu verstehen. Mittlerweile merke ich, dass
ich auch die ganze Zeit auf schwedisch denke. Generell fühlt es sich auch
nicht wirklich richtig an Deutsch zu sprechen. Ich suche oft nach Wörtern und
verwechsle Redewendungen oder bestimmte Ausdrücke. Rechtschreibung ist bei mir
total verloren gegangen. Gut, dass ich die Blogeinträge immer bei Word schreibe
und das mir alles verbessert!(Diesen Blogeintrag habe ich beim schwedischen Word geschrieben, aber ich habe mir Mühe gegeben).
Ja,
jetzt ist auch nicht mehr viel Zeit übrig bis ich wieder nach Hause komme.
Solänger ich hier bin desto komischer und absurd wird dieser Gedanke, dass ich
bald wieder in Deutschland leben werde. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht
nach Deutschland zurück will, weil ich möchte meine Freunde wieder sehen und
meine Familie, aber insgesamt muss ich auch sagen, dass ich mein schwedisches
Leben liebe. Ich möchte hier nicht weg. Jetzt habe ich mir hier alles aufgebaut
und alles läuft super und dann soll ich in ungefähr 50 Tagen wieder nach
Deutschland. Das ist so, keine Ahnung, irgendwie bekomme ich das in meinem Kopf
nicht richtig klar, aber vielleicht ist das auch gut so. Ich bin ja noch hier
und werde das auch sein die nächsten Wochen. Am besten ist es wohl, wenn man es
ausblendet so gut wie möglich und einfach den Moment lebt.
In
dem Sinne, versteht mich jetzt nicht falsch ich vermisse euch und freue mich
euch in Deustchland alle wieder zu sehen, aber das ganze hat einfach zwei
Seiten. So wie ich Deutschland im August verlassen habe werde ich auch Schweden
verlassen nur mit dem Unterschied, dass ich so wie ich hier lebe nie wieder
leben werde. Ich werde Schweden unglaublich vermissen!
So,
jetzt kommt am Wochenende die liebe Luisa aus Uppsala zu mir. Wir werden
unteranderem ins Flygvapenmuseum hier in Linköping gehen. Davon werde ich euch
dann auch berichten.
Stor
kram!
Eure
Jule
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