Montag, 28. Mai 2012

LEBE DEN MOMENT

Hej meine lieben!

Draußen scheint die Sonne es ist angenehm warm und alles ist grün und blüht. Hier hat der Sommer nochmal eine andere Bedeutung für die Menschen und ich nehme ihn auch ganz anders auf als in Deutschland. Nach dieser langen Winterzeit ruft der Sommer einfach andere Gefühle hervor.
Donnerstag war ich das erstemal baden. Bin erst gelaufen und danach ab ins Wasser, das war richtig schön erfrischend! Am Freitag war ich nach der Schule nochmal baden (sagt man baden?). Wir waren auf jeden Fall an einer Badestelle und lagen etwas in der Sonne und sind auch kurz im Wasser gewesen. Die Badestellen sind hier einfach wunderschön.

Vorgestern war ich dann beim „Abiturientbal“. Hier gibt es richtig viele Traditionen für die Abschlussklassen und eine davon ist, dass alle Ball tanzen. Auf dem tanz selber war ich nicht, weil mir das zu teuer war, aber nachher war ich mit meiner Mutti in Linköpings Trädgårsföreningen, das ist ein Park. Da kommen dann alle Abiturienten in schönen Autos an. Der PartnER muss das regeln. (Meine Schwester ist damals mit einem Tandem gefahren J) Auf jeden Fall haben wir beiden Frauen dann Autos geguckt und natürlich Ballkleider. Im Park picknicken dann alle und danach tanzen sie noch in die Stadt. Da gibt es auf den Straßen unterschiedliche Sachen: Auf einer Straße gehen alle am Bürgersteigrand mit einem Fuß auf dem Bürgersteig und einem auf der Straße in einer langen Schlange (Karavane oder wie das heißt. Also wie bei „Die Karavane zieht weiter …“ :D ) Auf einer anderen Straße wird dann wieder Walzer getanzt und auf dem Stora Torget noch ein eigener Tanz und dann habe ich nicht mehr geguckt. Hier ein paar Fotos.







Am Abend haben wir dann den Eurovisionsongcontest geguckt. Ja J Und Schweden hat gewonnen!!!! Loreen mit „Euphoria“!!! Alle haben sich riesig gefreut und waren stolz, dass Schweden endlich mal wieder was gewonnen hat. Nächstes Jahr wird der ESC dann wohl in Stockholm im Globen stattfinden! Das Foto habe ich um 1 Uhr nachts gemacht.

So und damit sind wir bei gestern. Ich bin den ganzen Tag vor Aufregung fast gestorben. Ich bin selten so dermaßen aufgeregt gewesen. Um 3 Uhr hatte ich ein Klavierkonzert auf einem kleinen Schloss außerhalb von Linköping. Leute, war ich aufgeregt. Das war nicht so ein Musikschulkonzert, wo zwanzig Eltern sitzen und kleine Kinder zuerst spielen und dann die größeren, sondern ein Konzert, wo wirklich nur richtig gute gespielt haben und ich habe mich auf jeden Fall nicht so gefühlt als würde ich da reinpassen. Dann saßen da auch noch Leute die aufgenommen haben und so eine chinesische Familie, die mir echt ein bisschen Angst gemacht haben mit ihren Kameras und Aufnahmegeräten, deren Kind hat mich auch sehr nervös gemacht, die konnte irgendwie alles. Aber naja, ich habe das alles auf jeden Fall gemeistert, nicht wirklich perfekt, wegen der Nervosität aber gut und das reicht ja. Und da bin ich richtig stolz drauf, dass ich das durchgezogen habe, weil ich wirklich oft ueberlegt habe, dass nicht zu machen! Hier sind ein paar Fotos von dem Schloss, das war nämlich wirklich schön dort. Eigentlich wollte ich noch das Video vom Konzert hochladen, aber da tritt dauernd ein Fehler auf.

Ja, zum Titel muss ich glaube ich nicht viel sagen. Ich lebe zurzeit komplett nach diesem Motto. Ich genieße meine Zeit hier in vollen Zügen und lebe auch nicht aufs Ende hin. Ich lebe so als würde ich hier weiter leben. Trotzdem versuch ich den Gedanken, dass ich in zwei Wochen auf dem Weg nach Hause bin einigermaßen realistisch zu formen, manchmal trifft es mich wie ein Blitz in den Bauch, wenn ich zum Beispiel im Bus sitze und daran denke, dass ich ja bald nicht mehr täglich die 14 in die Stadt nehmen werde und die gewohnte Strecke fahre. Mal sehen wie das ganze wird. Immer schön locker kommen lassen, würde mein Papa sagen.

Morgen habe ich noch eine Schwedischprüfung, wo wir über das Buch was wir gelesen haben („En komikers uppväxt“ Die „Kindheit“ eines Komikers) schreiben muessen und einen Tag vor Schulschluss haben wir noch einen Chemievortrag, wo wir unsere selbstgebastelte Batterie vorstellen müssen. Das ist eine ganz lustige Sache. Wir dürfen da nachmittags im Labor rumbasteln und mit allen möglichen Sachen experimentieren. Ich finde das hier in Schweden richtig  gut. Hier ist es nicht so, dass wenn die Schule aus ist alle nach Hause gehen. Die Schule ist bis halb sieben auf und jeder kann kommen und gehen wie er will. Für alle gibt es zugängliche Computer, Internet und Drucker, im Labor darf man auch sein, soweit man die Erlaubnis des Lehrers hat und das alles wird auch von den Schülern genutzt. Ich muss selbst sagen, dass ich in der Schule oder der Bibliothek viel besser lernen kann als zuhause, weil man einfach nicht so leicht abgelenkt wird. Das werde ich auf jeden Fall sehr vermissen in Deutschland.  Generell mag ich Schule in Schweden mehr als in Deutschland. Auch meine Lehrer sind alle unglaublich lieb, wenn man hier etwas nicht versteht, dann kann man zum Lehrer gehen und der erklärt einem das so lange bis man es versteht. Meine Mathelehrerin hat mir eine halbe Stunde ein Thema erklärt (während der Stunde). Sowas lässt das deutsche Schulsystem nicht zu...
Donnerstag ist 5km "Blodomloppet" angesagt und am Freitag fahre ich dann nach Dalarna mit Sara, meiner Farmor und meiner Mutti. Das wird bestimmt super, auch wenn das Wetter wahrscheinlich nicht so bleibt. Sara ist endlich wieder von Südamerika zurück! Meine große Schwester J

So, jetzt mache ich hier mal Schluss. Grattis, wenn jemand bis zum Ende durchgelesen hat! Ich hoffe euch allen geht es gut! Wir sehen uns in zwei Wochen!
Eure Jule

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